Meine Suche nach der perfekten Kamera (die es nicht gibt)
Ich sammle keine Kameras. In der Vergangenheit habe ich aber oft gewechselt, sehr oft (hallo Michael). Wenn ich ehrlich bin, habe ich in den letzten Jahren gefühlt jede Marke durchprobiert. Sony, Fujifilm, Nikon, Ricoh und wieder zurück. Ein Kreislauf aus Kaufen, Testen, Verkaufen und wieder Kaufen. Irgendwie hat mir immer etwas gefehlt, oder ich dachte es geht noch besser.
Das Paradox der perfekten Kamera
Die Street-Fotografie lehrt dich eines ganz schnell: Die beste Kamera ist die, die du dabei hast. Punkt. Trotzdem wollen wir alle dieses perfekte Setup, das alles können soll. Klein genug um nicht aufzufallen, gross genug für die beste Qualität, unauffällig genug für spontane Momente, flexibel genug für jede Situation.
Diese Kamera gibt es nicht, oder besser gesagt diese Kombination aus Kamera und Objektiv gibt es nicht.
Ich habe es versucht. Von den kompakten Fuji X100V/X100VI und Ricoh GRIIIx mit ihrer fixen Brennweite bis zur Sony A7IV oder der Nikon Zf mit verschiedenen Objektiven. Jedes Setup hatte Stärken, und Schwächen.
Die Dreiecksbeziehung
Die perfekte Kamera für meinen Use-Case hat meiner Meinung nach eine Kombination dieser drei Faktoren:
Kompaktheit
Qualität
Flexibilität
Du kannst zwei davon haben. Nie alle drei.
Die X100VI? Kompakt und qualitativ top, aber mit nur 35mm limitiert. Die Sony A7IV, Qualität und Flexibilität ohne Ende, aber nicht unauffällig und kompakt. Die Fuji X-T5? Der scheinbar goldene Mittelweg, der sich trotzdem nie ganz richtig anfühlte. Für APSC in Kombination mit den Topobjektiven irgendwie doch zu gross im Vergleich zu einer Vollformat-Kamera und warum sollte man dann Abstriche bei der Sensorgrösse machen?
Gear-Lust
Oft wechseln wir Kameras nicht, weil sie schlecht sind, sondern weil wir hoffen, dass die nächste uns zu besseren Fotografen macht. Das ist aber leider ein Trugschluss. Das einzig Positive an neuem Gear ist, dass eine neue Kamera oder ein neues Objektiv dich dazu motivieren kann wieder mehr zu fotografieren, und das ist es, was dich wirklich besser macht.
Und heute?
Aktuell besitze ich zwei digitale Kameras: Die X100VI als kompakte für den Alltag und die Sony A6700 mit dem 24-50mm f/2.8 für alles andere. Ist das perfekt? Nein. Aber es funktioniert bis jetzt super. Das 24-50mm auf dem APSC Sensor der A6700 gibt mir umgerechnet ca. 36-75mm, was so ziemlich alle meine liebsten Brennweiten abdeckt.
Die A6700 in Kombination mit dem Objektiv gibt mir die Flexibilität (welche mir bei der X100VI fehlt), die ich manchmal brauche, ohne dass ich einen Rucksack schleppen muss, denn für den abgedeckten Brennweitenbereich und die Bildqualität finde ich Gewicht und Grösse des Setups sehr gut. Klar, es ist ein Kompromiss, aber Kompromisse sind völlig okay.
Was ich gelernt habe
Nach all den Kamerawechseln, dem Geld, das ich ausgegeben (und zum Glück oft auch wieder zurückbekommen) habe, weiss ich eines sicher. Die Kamera ist nicht der limitierende Faktor. Du bist es.
Die besten Streetfotos entstehen nicht durch die teuerste Ausrüstung, sondern durch:
Das richtige Timing
Die Bereitschaft, draussen zu sein
Das Auge für den entscheidenden Moment
Alles andere ist nur Werkzeug.
Meine perfekte Kamera gibt es nicht, aber so könnte sie aussehen. (offensichtlich KI generiert)
Fazit
Die perfekte Kamera gibt es nicht – aber den perfekten Moment gibt es. Du brauchst nur Zeit, offene Augen und den Mut, den Auslöser zu drücken, denn Übung macht den Meister, nicht die teuerste Ausrüstung.
Mein Setup wird sich wahrscheinlich wieder irgendwann ändern. Aber meine Fotos? Die bleiben gleich. Oder könntest du in meinem Portfolio erkennen, welches Bild mit einem 300.- Objektiv und welches mit einem 2000.- Objektiv gemacht wurde?